Ich würde das Mal als “Familienschaden” bezeichnen (lacht). Mein Vater ist schon immer in der Feuerwehr. Ich habe deshalb immer mitbekommen, wenn mein Vater in den Einsatz gegangen ist. Es hat mich schon früh unter den Nägeln gejuckt mit zu dürfen. Also bin ich der Jugendfeuerwehr beigetreten und bin inzwischen aktives Einsatzmitglied.

Das kommt darauf an, auf welcher Position ich im Fahrzeug sitze. Normalerweise mache ich das, was mir angewiesen wird. Ich bin Truppmann und übernehme die typischen Aufgaben, wie die Wasserversorgung aufzubauen, abzusperren oder eben das Feuer zu löschen. In der Funktion des Kettensägenführers mache ich aus Sturmholz aber auch gerne mal den ein oder anderen Steer Brennholz (lacht). Spaß bei Seite, die Straße von umgestürzten Bäumen zu befreien, gehört auch zu unseren Aufgaben. Wir sorgen also dafür, dass alle nach einer stürmischen Nacht sicher an ihren Arbeitsplatz kommen.

Im Einsatzfall bedeutet das, dass ich Bäume oder Äste säge, die auf der Straße liegen oder bedrohlich hängen. Damit wird die Gefahr für die Bevölkerung minimiert. Ich selbst bin seit letztem Oktober Kettensägenführer. Seitdem gab es leider keinen Einsatz, bei dem ich in dieser Funktion benötigt wurde. Grundsätzlich kommt das bei uns in der Gegend eher selten vor. Trotzdem bilden wir immer wieder Kettensägenführer aus und üben regelmäßig den Ernstfall. Denn keiner weiß, wann der Eintritt. Das Wichtige ist jedoch, dass wir darauf vorbereitet sind. 

Man absolviert einen Lehrgang, der circa zwei bis drei Tage dauert. Es handelt sich dabei um einen allgemeinen Lehrgang, den man auch als Privatperson besuchen und nutzen kann. Wir waren tatsächlich bei einem Anbieter, der diesen Kurs speziell für Feuerwehren ausgerichtet. Das bedeutet, der Lehrgang war etwas auf Szenarien angepasst, die uns betreffen können. Dennoch kann ich den Schein natürlich auch privat nutzen und habe mir die Lehrgangsgebühr gespart.

Auf jeden Fall die Schnittschutzausrüstung, damit man sich nicht verletzt, wenn irgendetwas beim Sägen schiefgeht. Diese liegt auf dem Fahrzeug bei der Kettensäge dabei, sollte sie benötigt werden.

Ich bin schon jemand, der gerne ganz vorne mit dabei ist. Ich wohne nur 500 Meter vom Feuerwehrhaus entfernt und egal was ist, ich komme immer. Mir macht es einfach Spaß, etwas Gutes zu tun. In meinen Augen gibt es nichts Besseres als mit meinen Feuerwehrkameraden etwas zu erleben. Egal ob in der Freizeit oder im Einsatz.

Das war ein Wasserschaden, bei dem die Waschmaschine falsch angeschlossen wurde. Die ganze Wohnung stand ein paar Zentimeter unter Wasser. Die Nachbarn hatten damals den Notruf angerufen. Wir haben die Tür geöffnet, da in der Wohnung niemand zu Hause war und uns einen Überblick über die Lage verschafft. Das war natürlich kein Einsatz, wie man ihn aus Hollywood kennt. Dennoch konnten wir jemandem helfen und größeren Schaden im Haus verhindern.

Das ist jedes Mal Adrenalin pur. Ich freue mich immer auf die Aufgabe und mache mich direkt auf ins Feuerwehrhaus. Es gab bis jetzt nur einen Einsatz, bei dem ich mit einem mulmigen Gefühl losgegangen bin, das kann man dann je nach Stichwort auf dem Melder abschätzen. Aber egal was kommt, ich kann mich auf meine Ausbildung und meine Kameraden verlassen.

Außergewöhnlich war ein Waldbrand in Viernheim. Ich kann mich nicht entsinnen, dass wir in den letzten Jahrzehnten Waldbrände hatten. Der Brand war relativ großflächig, man hat nicht alles gesehen, aber es war in der Größenordnung von zwei bis drei Fußballfeldern. So etwas hat man nicht alle Tage.

Die Kameradschaft ist jedes Mal besonders! Es ist einfach schön, mit meinen Freunden zusammen bei der Probe etwas zu erleben. So kann man gut vom Alltag abschalten!

Es kommt auf gar nicht viel an, außer auf die Leidenschaft, die man für die Feuerwehr aufbringt. Ansonsten muss man einfach Spaß bei der Sache haben. Mehr als seine Begeisterung braucht man nicht mitbringen, der Rest entwickelt sich von ganz alleine.

Schlaflose Nächte (lacht). Es macht auf jeden Fall viel Spaß und bringt Freude.

Ich würde sagen, dass man einfach mal hingehen und es sich anschauen soll. Nach ein bis zwei Übungen weiß man, ob es etwas für einen ist. Einfach mal dabei sein, mitmachen, dann sieht man weiter! Keiner ,der reinschnuppert, muss sich zu etwas verpflichtet fühlen.

Aktuell lerne ich viel für meine Ausbildung, ansonsten bin ich noch im THW tätig. Die Blaulichtfamilie ist eben genau mein Ding!