Ilvesheim
MEINE HEIMAT
Feuerwehrsanitäterin
FUNKTION
10 Jahre
ENGAGEMENT
Zahnmedizinische Fachangestellte
BERUF
MARIE K.
MEINE
GESCHICHTE
Vom Tag der offenen Tür in den aktiven Feuerwehrdienst – ja, das ist kein Problem!
Damals hat mich meine Freundin mit zum Tag der offenen Tür geschleppt. Als ich gesehen habe, was alles geboten ist, habe ich beschlossen bei einer Probe der Jugendfeuerwehr vorbeizuschauen. Seitdem bin ich der Feuerwehr treu geblieben.
Heute kann ich sagen, dass ich im Blitzlicht der Blaulichter eine zweite Familie gefunden habe. Wir können uns immer aufeinander verlassen, egal ob im privaten Umfeld oder im Einsatz.
Einfach vorbeischauen, ausprobieren und mitmachen!
„Die Feuerwehr ist der perfekte Ausgleich für mich.“
Ich habe den Tag der offenen Tür der Feuerwehr mit einer Freundin besucht, die bereits bei der Feuerwehr war. Danach habe ich bei einer Jugendübung vorbeigeschaut und bin dabei geblieben.
An erster Stelle gehört die Diagnostik zu meinem Aufgabengebiet. Wenn beispielsweise der Allgemeinzustand einer Person schlecht ist, wird erst einmal der Blutdruck gemessen und wir befragen die Person, was ihr fehlt. Dabei gehen wir das sogenannte SAMPLER-Schema durch, wir fragen also nach den Symptomen, Allergien, Medikationen, Risikofaktoren und anderes. Als Feuerwehrsanitäter sind wir dafür da, die Zeit zu überbrücken, bis der Rettungsdienst eintrifft. Oft benötigt dieser ungefähr 20 Minuten, bis er an der Einsatzstelle eintrifft. Wir sind dagegen oft in zwei bis drei Minuten vor Ort.
Dazu besucht man den Feuerwehrsanitäter-Lehrgang, der 80 Stunden in Anspruch nimmt. Ich habe ihn beispielsweise in Rauenberg absolviert, immer freitags und samstags. Man lernt dort verschiedene Tätigkeiten, mit einem Fokus auf die Reanimation. Am Ende wird das Wissen schriftlich und praktisch geprüft. In unserer Wehr gibt es das sogenannte Helfer-vor-Ort-System seit 2021, dafür haben wir auch eigene Fahrzeuge.
Ich halte mich eher im Hintergrund, aber wenn ich gebraucht werde, bin ich natürlich da.
Mein erster Einsatz war tatsächlich bei mir zuhause. Ich war gerade im Feuerwehrhaus und las plötzlich meine eigene Adresse auf dem Melder. Während eines Sturmes ist ein Baum auf unser Haus gestürzt, das Loch oben im Haus durfte ich dann verschließen. Bei dieser Gelegenheit war ich zum ersten Mal auf der Drehleiter.
Der Adrenalinspiegel geht natürlich hoch, vor allem, wenn ich nachts um vier Uhr gerufen werde. Nach ungefähr zwei Minuten bin ich da fit wie ein Turnschuh. Auf der einen Seite freut man sich,dass man helfen kann, auf der anderen Seite ist man auch im Ungewissen. Man denkt direkt darüber nach, wie man die Situation möglicherweise lösen kann.
Da denke ich direkt an die Grilltage im Sommer und allgemein an die Kameradschaft. Wenn ich Hilfe brauche, bekomme ich sie direkt, auch im Privaten.
Man braucht viel Köpfchen. Dass ein Feuerwehrmann oder eine Feuerwehrfrau physisch stark sein muss, wie so oft gesagt wird, stimmt so nicht. Aber man muss eine dicke Haut entwickeln und auch viel abkönnen. Aber mittlerweile gibt es auch Feuerwehrpsychologen, an die man sich wenden kann, falls etwas vorgefallen ist, das man alleine nicht bewältigt. Aber auch durch das Gespräch untereinander verarbeitet man vieles.
Viel Spaß! Eine zweite Familie und viel Unterstützung. Außerdem lernt man auch einiges, nicht nur Dinge, die mit der Feuerwehr zu tun haben.
Es ist einfach toll! Ich wollte eigentlich immer zur Berufsfeuerwehr, das hat leider nicht ganz geklappt. Durch die Freiwillige Feuerwehr habe ich doch noch den Step zur Blaulichtfamilie geschafft.
Probier’ es aus! Man kriegt so viel mit und kann so viel lernen. Einfach machen und dann dabei bleiben.
Neben meinem Hauptjob habe ich Nebenjobs, arbeite in der Tankstelle und in einer Bar. Ansonsten habe ich ein Pferd. Ich brauche immer ein bisschen Action!