Claus Schmitt2023-05-11T13:07:58+01:00

Hockenheim

MEINE HEIMAT

CSA-Träger

FUNKTION

15 Jahre

ENGAGEMENT

Berufsfeuerwehr

BERUF

CLAUS S.

MEINE
GESCHICHTE

Mein Weg zur Feuerwehr begann während meiner Ausbildung. Zwei Klassenkameraden haben mich überzeugt, mir eine Probe anzuschauen. Was soll ich sagen, es hat mich begeistert und seither bin ich dabei.

Mittlerweile ist aus meiner Berufung auch mein Beruf geworden. Neben meiner Tätigkeit bei der Berufsfeuerwehr bin ich der Freiwilligen Feuerwehr treu geblieben. Denn wir sind froh, die Mädels und Jungs von der Freiwilligen Feuerwehr an unserer Seite zu wissen. Das Feuerwehrwesen in Deutschland wird schließlich zu über 90 Prozent von Ehrenamtlichen getragen.

Aus diesem Grund ist unser Ehrenamt so essenziell für die Gesellschaft.

„Ausprobieren und sich einfach davon inspirieren lassen!“

Wie bist du zur Feuerwehr gekommen?2023-04-27T10:28:27+01:00

In die Freiwillige Feuerwehr bin ich eigentlich durch meine Ausbildung reingerutscht. Zwei Klassenkameraden meiner Berufsschulklasse waren in der Feuerwehr, so bin dann auch ich dazu gekommen. Damals habe ich noch in Speyer gewohnt, die zwei waren aber aus einem anderen Ort und aufgrund der Landesgrenze konnten wir dann nicht in die gleiche Wehr. Mit einem der beiden arbeite ich mittlerweile wieder bei der Berufsfeuerwehr in Darmstadt.

Wie wird man zum Chemikalienschutzanzugträger?2023-04-27T10:31:14+01:00

In meinem Landkreis war es damals so, dass der Gefahrstoffzug dezentral angepasst war, sprich die verschiedenen Fahrzeugen waren über verschiedene Orte verteilt. Aufgrund der fehlenden Anzugträger in einer Wehr wurden die CSA-Träger kreisweit ausgebildet. Über diesen Weg habe ich 2010 die Ausbildung begonnen. Es gibt dazu einen Lehrgang, als Voraussetzung benötigt man die Sprechfunker- und Atemschutzgeräteträgerausbildung sowie die abgeschlossene Truppmannausbildung Teil 2.

Was machst du an der Einsatzstelle? Was ist deine Aufgabe?2023-04-27T10:34:46+01:00

Meine Aufgabe ist das Eindämmen von Gefahrgutaustritten, das Aufnehmen von Proben oder die Vornahme von Messgeräten, ggf. auch Menschenrettung im Ersteinsatz. Primär geht es also darum, den Stoff zu erfassen durch Stoffrecherche, Messen oder Probenahme. Dabei gehen wir nach der GAMS-Regel vor: Gefahr erkennen, Absperren, Menschenrettung durchführen, Spezialkräfte alarmieren. Normalerweise ist bei jedem CSA-Einsatz auch ein Rettungsdienst vor Ort, zum einen als Eigenschutz und zum anderen natürlich, um im Falle des Falles Verletzte zu versorgen.

Gab es einen skurrilen Einsatz, bei dem du mit CSA im Einsatz warst?2023-04-27T10:35:24+01:00

Bei einem Einsatz ist ein unbekannter Stoff in einer Wohnung ausgetreten und um herauszufinden, um welchen Stoff es sich handelte, sind wir mit dem Chemikalienschutzanzug in die Wohnung gegangen und haben Messungen durchgeführt. Festgestellt wurde dann, dass die Bewohnerin ein Mittel gegen Krätze freigesetzt hatte und es in Kombination mit einem Ozonreiniger zu einer Reaktion kam. Im Haus hatte es zwei Wochen zuvor gebrannt, und die Dame dachte, dass sie den Rauchgeruch der Kleidung mit dem Ozonreiniger entfernen kann. Wir haben lediglich von der Geruchsbelästigung Kenntnis genommen und dementsprechend gelüftet.

Wie läuft die Ankleidung mit dem Chemikalienschutzanzug ab?2023-04-27T10:37:27+01:00

Zuerst befreit man sich von der Einsatzkleidung und stattet sich mit normaler Dienstkleidung aus, also einer normalen Bundhose und einem Langarmoberteil. Unter dem Anzug trägt man Baumwoll- oder Einweghandschuhe, ein Atemschutzgerät, eine Atemschutzmaske und einen Helm, welcher unter anderem den Anzug an der richtigen Stelle hält. Geübtes Personal kann den Anzug dann alleine anziehen, aber grundsätzlich gilt das Vieraugenprinzip, da alles dicht sein soll.

Bist du lieber ganz vorne mit dabei oder behältst du gerne den Überblick?2023-04-27T10:38:11+01:00

Wenn ich es mir aussuchen kann, bin ich als Gruppenführer im Einsatz. Das Nachdenken über Taktik und Personal fordert mich mittlerweile mehr. Generell mache ich aber was anfällt.

Kannst du dich an deinen ersten Einsatz erinnern?2023-04-27T10:38:37+01:00

Ja, das war ein Brandmeldealarm, beziehungsweise ein Fehlalarm in einem Logistikzentrum für Tiefkühlwaren, da war es extrem kalt.

Wie hoch ist dein Puls während eines Einsatzes/bei der Alarmierung?2023-04-27T10:39:09+01:00

Im Vergleich zu früher sehr entspannt. Ich bin sehr strukturiert, was das angeht. Ich versuche, mir den Stress durch bestimmte Vorkehrungen zu nehmen: die Schuhe stehen am selben Platz und der Autoschlüssel ist am gewohnten Ort. Ich habe gewisse Abläufe bei der Alarmierung, mit zwei, drei Handgriffen bin ich bereit.

Was war dein schönstes Erlebnis in der Feuerwehr?2023-04-27T10:39:52+01:00

Das ist für mich tatsächlich der Gruppenführer-Lehrgang gewesen. Man verbringt dort zwei Wochen am Stück nur mit Feuerwehrleuten und lernt auch gemeinsam. Dieses Erlebnis, das im Team gemacht zu haben, war schön.

Was bringt es, zur Feuerwehr zu gehen?2023-04-27T10:41:16+01:00

Ich finde es wichtig – gerade bei mir als Berufsfeuerwehrmann –, den guten Ausbildungsstand auch mit in die Freiwillige Feuerwehr zu nehmen. Vor allem gerade tagsüber, wo viele andere bei der Arbeit sind und möglicherweise nicht zum Einsatz ausrücken können. Es wäre schade, wenn jemand, der helfen kann, dieser Möglichkeit nicht nachkommt. Generell gesehen hat man in der Feuerwehr viel Gesellschaft, sozusagen einmal den Querschnitt aus dem ganzen Ort, von Jung bis Alt. Die Feuerwehr ist schon so etwas wie eine Familie.

Was würdest du jemandem sagen, der überlegt, zur Feuerwehr zu kommen?2023-04-27T10:41:32+01:00

Ausprobieren und sich einfach davon inspirieren lassen!

Was machst du, wenn du nicht bei der Feuerwehr bist?2023-04-27T10:42:19+01:00

Nebenher engagiere ich mich beim Rettungsdienst, ansonsten bin ich viel durch den Kreisfeuerwehrverband eingespannt. Wenn ich Zeit habe, fahre ich gerne Rennrad.

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