Feuerwehr ist bei uns ein Stück weit Familientradition. Bei uns in der Familie waren alle männlichen Vertreter in der Feuerwehr, so rutscht man da dann auch rein. Ich bin seit der Jugendfeuerwehr dabei, denn eine Kinderfeuerwehr gab es damals noch nicht.

Ich bin Einsatzleiter, Zugführer, Maschinist und Atemschutzgeräteträger. Grundsätzlich mache ich alles, was anfällt. Als Einsatzleiter führe und koordiniere ich unsere Einsatzkräfte. Hierzu gehört das Einschätzen und Abwägen von Gefahren an der Einsatzstelle. Aber auch das Treffen von strategischen Entscheidungen, um den Einsatz erfolgreich abzuarbeiten. Weitere Aufgaben des Einsatzleiters sind: Nachforderungen von weiteren Kräften, Absprache mit anderen Rettungseinheiten (DLRG, Bergwacht, Rettungsdienst, THW, Polizei) und der Kontakt zur Leitstelle. 

Da habe ich keine Vorlieben. Jede Aufgabe hat ihren eigenen Reiz und die Position, die notwendig ist, wird besetzt. Wenn ich als Einsatzleiter tätig bin, bin ich natürlich eher im Hintergrund und habe den Überblick über das gesamte Geschehen.

Mit 24 Jahren bin ich zur Berufsfeuerwehr gegangen, nachdem ich das Auswahlverfahren inklusive Sporttest, Theorietest, Praxistest und Einstellungsgespräch durchlaufen hatte. In Altenbach bin ich mit der Zeit über die verschiedenen Lehrgänge, wie beispielsweise den Gruppenführer-Lehrgang, hochgerutscht. Irgendwann sagen die anderen der Feuerwehr, dass sie dich gerne für eine Wahl vorschlagen würden. Wenig später wurde ich dann gewählt. Es freut mich, dass ich das Vertrauen der Mannschaft ausgesprochen bekommen habe.

Ich bin zuständig für die Ausbildung und Fortbildung, die Einhaltung der Fristen, was die  Atemschutztauglichkeit und Ähnliches angeht, die Beschaffung der Geräte und Fahrzeuge und für Verwaltungstätigkeiten wie beispielsweise das Verfassen der Einsatzberichte. Es ist nicht immer ganz klar abgegrenzt, manche Aufgaben kann man innerhalb des Ausschusses abgeben. Der Ausschuss setzt sich unter anderem aus gewählten Mitgliedern, der Leitung der Jugendfeuerwehr und dem Gerätewart zusammen und vertritt die Interessen der Mannschaft.

Wenn ich ehrlich bin, nicht wirklich! Ich erlebe durch meinen Beruf so viele Einsätze. Ich meine, mein erstes Feuer war ein Brand bei einem Holzhandel.

Mittlerweile ist es für mich so, als würde ganz normal das Telefon klingeln, da bin ich nicht nervös oder aufgeregt. Aber natürlich liegt das daran, dass ich mich durch den Beruf an die plötzlichen Alarmierungen gewöhnt habe.

Das Beste an der Feuerwehr ist das gute Verhältnis untereinander, die gute Teamarbeit. Man erlebt Dinge, die zusammenschweißen. Keiner ist da außen vor, man macht auch ab und an was im Privaten. Es macht einfach Spaß, da die Leute wissensbegierig sind und mehr machen, als sie eigentlich müssten. 

Auch die Dankbarkeit der Leute zu spüren, ist schön. Erst kürzlich, da kam ich gerade aus dem 24-Stunden-Dienst, hat sich ein Schausteller bei uns bedankt, dessen Wagen gebrannt hat. Manchmal kriegt man eine Dankeskarte, einen Kuchen, einen Kaffee – aber das ist nichts, worauf man wartet. Wir sind froh, wenn wir nach einem Einsatz wegfahren, es gut gelaufen ist und wir unser Bestes gegeben haben.

Den Willen, auch mal zurückstecken zu können, beispielsweise im Privaten oder an Feiertagen. Auch der Leistungswille ist wichtig, wenn man in einem Einsatz denkt, man kann nicht mehr, sollte man trotzdem noch seine letzten Kräfte sammeln. Ebenso muss man bereit dazu sein, Neues zu lernen und sich fortzubilden.

Ein gutes Gefühl, dass man etwas für die Bevölkerung macht, auch für die eigene Familie und seine Freunde. Mir macht es extrem Spaß, es ist einfach eine erfüllende Tätigkeit.

Bei uns in der Familie war die Feuerwehr schon immer ein wichtiger Teil. Ich habe eigentlich eine Ausbildung zum Krankenpfleger gemacht, aber die Feuerwehr als Beruf zu machen hat mich dann doch gereizt. Ich habe dann den Einstellungstest bestanden und war dabei, ich war überglücklich. Bei der Freiwilligen Feuerwehr wächst man in seine Aufgaben rein. Ohne Feuerwehr würde mir auf jeden Fall etwas fehlen.

Schau es dir einfach an! Es gibt eine Probezeit, die ein Jahr dauert. Man muss sich auf einer Seite bewusst sein, auf was man sich einlässt – schlaflose Nächte, Situationen, in denen es von null auf hundert geht, dass sich andere Leute auf einen verlassen und dass man einen Unterschied bewirken kann. Das Gute ist, dass man dabei nur gewinnen kann: Erfahrung, Kontakte, Freunde, Wissen. Jeder kann auch sein eigenes Wissen einbringen, aus jedem Beruf und jedem Hobby können wir bei der Feuerwehr etwas Hilfreiches herausziehen.

Ich bin ehrenamtlich beim Rettungsdienst tätig. Das ist ein Teil meines alten Berufs, aber keine Arbeit für mich. Ich mache auch gerne Modellbau, bin aber schon länger nicht mehr dazu gekommen. Und natürlich nimmt die Familie einen Großteil meiner Freizeit ein.