Mein Großvater hat bei der Heidelberger Berufsfeuerwehr gearbeitet, mein Großonkel war in Mannheim in der Berufsfeuerwehr und mein Cousin ist in Bammental in der Feuerwehr. Als ich 10 Jahre alt war, hat mich dann eigentlich ein Kumpel mit in die Jugendfeuerwehr genommen und ich habe Freude daran gefunden.

Als Maschinist gehört es natürlich zu meinen Aufgaben, das Feuerwehrfahrzeug zu fahren. Vor Ort bediene ich die Pumpe – ich sorge also dafür, dass Wasser aus dem Schlauch kommt –, sichere die Einsatzstelle ab und helfe bei der Entnahme von Geräten oder sonstigen Dingen aus dem Fahrzeug. Zusätzlich stehe ich für Fragen zu technischen Aggregaten und im Allgemein als Ansprechpartner zu allen technischen Themen bereit.

Wenn ich als Maschinist an einem Einsatz teilnehme, stehe ich am Feuerwehrfahrzeug, agiere also aus dem Hintergrund heraus. Wenn ich als Atemschutzgeräteträger dabei bin, dann bin ich mitten im Geschehen.

Ja! Ich stand zuhause am Küchenfenster an einem regnerischen Tag, als es im Hintergrund plötzlich gepiepst hat. Im ersten Moment konnte ich das gar nicht zuordnen, bis es dann Klick gemacht hat und ich gemerkt habe, dass das Piepsen vom Feuerwehrmelder kommt. Es war tatsächlich kein allzu spektakulärer erster Einsatz. Lediglich eine Ölspur, die beseitigt werden musste. Aber ich glaube, den ersten Einsatz vergisst man nicht.

Ich muss sagen, dadurch, dass ich im Rettungsdienst tätig bin und dort ungefähr acht Mal am Tag der Melder losgeht, würde ich schon sagen, dass ich relativ gefasst bin. Natürlich ist es etwas anderes, ob es in der Feuerwehr, also im Privaten, ist, wo man überhaupt nicht damit rechnet, oder ob man acht bis zwölf Stunden auf der Wache sitzt und sich aktiv mit dem Gedanken beschäftigt, dass zu jeder Zeit ein Einsatz anstehen kann. Geschätzt ist der Puls so bei 100, 120 Schlägen pro Minute. Vor drei Jahren, als ich 18 war, war er noch deutlich höher als jetzt.

In Altneudorf haben wir 1.500 Einwohner, da ist es eher ruhig. Aber die zwei Einsätze, also die größeren, die mir in Erinnerung geblieben sind, waren einmal in Neckargemünd auf dem Dilsbergerhof und einmal in Bammental. In Neckargemünd hat es sich um den Brand eines Bauernhofs gehandelt, wo wir zu Nachlöscharbeiten angerückt sind. In Bammental gab es im Februar 2023 einen Gebäudegroßbrand. Es sind oft die Einsätze mit größerem Ausmaß, die einem einige Zeit  in Erinnerung bleiben.

Wenn man nah am Menschen ist, hilft und gleich die Dankbarkeit der Menschen in den Augen sieht, das sind die Momente, für die wir unsere Zeit opfern und unser Ehrenamt ausüben. 

Am meisten kommt es darauf an, dass man teamfähig ist und im Team arbeiten kann. Selbstverständlich sollte man auch Begeisterung für das haben, was man macht. Und vielleicht auch, dass man den Kindheitstraum von den großen roten Autos noch nicht so aus den Augen verloren hat. Ansonsten ist Spaß an der Arbeit mit Menschen und Technik wichtig. Am Ende des Tages versuchen wir in unserem Ehrenamt der Gesellschaft etwas Gutes zu tun.

Definitiv durchläuft man dadurch eine persönliche Weiterentwicklung in alle Richtungen. Man findet viele neue Freunde und die Kameradschaft – das gibt es sonst nirgends, würde ich behaupten. Vor ein paar Monaten hatte ich morgens um sieben Uhr Probleme mit dem Auto und bin mitten auf der Straße stehen geblieben. Ich habe dann in die WhatsApp-Gruppe der Feuerwehr geschrieben, innerhalb von 10 Minuten standen sechs Mann vor Ort und haben mir geholfen, mein Auto wegzuschieben.

Schon als Kind fand ich die großen roten Autos schön. Das ein oder andere Mal bin ich als Kind auch mit einem Feuerwehrkostüm in den Kindergarten gegangen, das kann schon sein, dass mich das beeinflusst hat. Aber als 10-Jähriger denkt man, glaube ich, noch nicht so viel darüber nach. Da ging es einfach um den Spaß, sich mit Freunden zu treffen und etwas Neues auszuprobieren.

Da kann man eigentlich nichts verkehrt machen. Man findet definitiv Anschluss, gerade in kleineren Ortschaften. Wenn man Freude daran hat, Menschen zu helfen und ein bisschen eine soziale Ader hat, dann ist die Feuerwehr genau das Richtige.

Mein Beruf nimmt relativ viel Zeit ein und meine Leidenschaft, die Feuerwehr, auch. In meiner Freizeit gehe ich ab und zu Motorrad fahren oder unternehme etwas mit Freunden.