Lilly Eckert2023-05-11T13:17:27+01:00

Reichartshausen

MEINE HEIMAT

Jugendwartin

FUNKTION

12 Jahre

ENGAGEMENT

Standesbeamtin

BERUF

LILLY E.

MEINE
GESCHICHTE

Schon als Kind habe ich Feuerwehrluft geschnuppert. Mein Onkel war Kommandant, meine Cousine Jugengruppenleiterin und mein Vater ist seit ich denken kann bei der Feuerwehr.

Da war schnell für mich klar, dass ich die Familientradition weiterführe. Außerdem hat es mich irgendwann genervt, dass alle bei Familienfeiern in den Einsatz sind, wenn alarmiert wurde und ich sitzen bleiben musste. Das war für mich ein weiterer Ansporn!

Bisher habe ich es keinen Tag bereut, diesen Schritt gewagt zu haben. Denn die nächste Familienfeier kommt und dann bin ich dabei!

„Wir finden für jeden die passende Aufgabe!“

Wie bist du zur Feuerwehr gekommen?2023-04-17T08:58:18+01:00

Als ich im Alter von 9 Jahren zur Feuerwehr gekommen bin, hat meine Cousine die Jugendgruppe geleitet. Zudem waren mein Onkel Feuerwehrkommandant und mein Vater natürlich auch ein Teil der Feuerwehr. So war ich eigentlich von klein auf bei jedem Feuerwehrfest dabei. Für mich stand es außer Frage, zur Feuerwehr zu gehen. Man könnte sagen, ich führe unsere Familientradition fort. Heute bin ich Jugendwartin und sozusagen in die Fußstapfen meiner Cousine getreten.

Was machst du an der Einsatzstelle?2023-04-17T09:25:52+01:00

Meistens bin ich im Angriffstrupp und vorne im Geschehen mit dabei. Im Brandfall rüstet man sich gemeinsam mit dem Trupppartner mit dem Atemschutzgerät aus und wartet auf den Einsatzbefehl. Bei einem Verkehrsunfall bin ich als Sanitäterin mit dabei und kümmere mich um den gesundheitlichen Zustand der Patienten. Hierfür habe ich speziell die Ausbildung zur Feuerwehrsanitäterin durchlaufen. Diese umfasst etwa 80 Stunden und wird mit einer praktischen sowie theoretischen Prüfung abgeschlossen. In dieser Rolle agieren wir Retter als Bindeglied zwischen den Ersthelfenden und dem Rettungsdienst.

Was ist deine Aufgabe als Jugendbetreuerin und -wartin?2023-04-17T09:43:57+01:00

In unserer Jugendfeuerwehr betreuen wir derzeit 18 Kinder und Jugendliche. Gemeinsam mit einem anderen Betreuer bereite ich Übungen vor, die wir in den gemeinsamen Treffen durchführen. Der Kommandant unserer Feuerwehr und ich sind gemeinsam für die Jugendarbeit zuständig, so konnte ich nicht Nein sagen, als eine neue Jugendwartin in der Wehr benötigt wurde. Vor allem, da ich schon so lange dabei bin und es mir wirklich viel Spaß macht. Für die Kinder ist es ebenfalls schön, ein weiteres Angebot neben dem  Fußballverein im Ort zu haben.

Was macht die Jugendfeuerwehr aus?2023-04-17T09:45:51+01:00

Wir treffen uns regelmäßig zu den Proben, veranstalten Spieletage, Zeltlager und auch Indiaca-Turniere. Indiaca ist der Feuerwehrsport schlechthin, das wird ähnlich gespielt wie Volleyball, nur mit einer Art Federball. Bei den Turnieren machen nicht nur die Kinder und Jugendlichen mit, sondern auch die Erwachsenen stellen Mannschaften. Das Turnier wird einmal im Jahr bei uns im Unterkreis veranstaltet und über zwei Tage lang abgehalten. Die Älteren der Jugendfeuerwehr bereiten wir natürlich auch auf die anstehende Grundausbildung vor. Den Kindern versuchen wir mit Spiel und Spaß Feuerwehrthemen nahezubringen und auf spätere Einsätze vorzubereiten. Ein beliebtes Spiel ist das Schlauchkegeln, bei dem wir Wasserflaschen aufstellen, die mit dem Schlauch gekegelt werden. Dabei wird geübt, den Schlauch richtig auszurollen.

Wie kamst du zur Aufgabe der Jugendwartin, in einem so jungen Alter?2023-04-17T09:46:43+01:00

Ich habe schon früh bei den Zeltlagern ausgeholfen, da es sonst keine weibliche Betreuerin gab. Leider gibt es in der Feuerwehr immer noch wenige Frauen. So bin ich, ohne mir darüber viel Gedanken zu machen, in diese Rolle hineingewachsen. Spätestens bei der Kommandantenwahl war klar, dass jemand gebraucht wird, der die Jugend übernimmt und so kam es, dass ich zur Jugendwartin wurde.

Kannst du dich an deinen ersten Einsatz erinnern?2023-04-17T09:48:27+01:00

Das war leider kein so schöner Einsatz, denn wir wurden zur Unterstützung des Rettungsdienstes hinzugerufen. Das Stichwort auf dem Feuerwehrmelder lautete von Beginn an “Laufende Reanimation“, da weiß man von der Grundausbildung ungefähr, was auf einen zukommt. Natürlich hat man den Erste-Hilfe-Kurs parat, aber wenn man mit so etwas in der Realität konfrontiert wird, ist das nochmal etwas anderes. Zu Anfang lässt man in einer solchen Situation den erfahrenen Kameraden den Vortritt. Denn innerhalb der Feuerwehr geben wir auch im Einsatz aufeinander acht. Alle sollen wieder gesund nach Hause kommen.

Was war dein außergewöhnlichster Einsatz?2023-04-17T09:52:49+01:00

Das war am Geburtstag meines Vaters, an dem die ganze Familie zu Besuch war. Fünf Minuten vor Mitternacht ging der Feuerwehrmelder los mit dem Stichwort “Kirche brennt” – das war schon kurios. Viele meiner Familie sind aus der Feuerwehr und haben sich dann zum Einsatz aufgemacht. Mit meiner Cousine bin ich vor Ort in den Brandraum hinein, der tatsächlich lediglich verraucht war, ohne Brand. Das war zugleich mein erster Atemschutzeinsatz.

Was war dein schönstes Erlebnis in der Feuerwehr?2023-04-17T09:55:26+01:00

Gerade wenn man bei den Indiaca-Turnieren auf dem Treppchen steht, ist das eine sehr schöne Erfahrung. Denn dann merkt man, dass sich die ganze Arbeit und die Zusatztrainings gelohnt haben. Zudem kann man beobachten, wie sich die Kinder mit dem Pokal in der Hand freuen. Das macht einen selbst natürlich auch stolz. Aber auch die Zeltlager waren für mich als Jugendliche schon ein Highlight. Genau wie der Berufsfeuerwehrtag, an dem die Kinder für 24 Stunden im Gerätehaus sind und sozusagen “richtige Einsätze” bekommen, beispielsweise eine Ölspur zu beseitigen oder eine Stoffkatze vom Baum zu retten. Zusammengefasst gibt es also viele schöne Erlebnisse innerhalb der Feuerwehr. Es lohnt sich auf jeden Fall, bei uns vorbei zu schauen!

Worauf kommt es am meisten bei der Feuerwehr an?2023-04-17T09:55:41+01:00

Auf den Zusammenhalt untereinander.

Was bringt es, zur Feuerwehr zu gehen?2023-04-17T09:56:45+01:00

Man sammelt viel Erfahrung für das spätere Leben. Im Alltag selbst ist man eventuell vorsichtiger, achtet zum Beispiel eher darauf, ob der Herd wirklich aus ist oder schaut an der Kreuzung lieber ein zweites Mal als einmal zu wenig.

Warum bist du bei der Feuerwehr?2023-04-17T09:57:34+01:00

Ich war früher immer eine der Personen, die bei Geburtstagsfeiern am Tisch sitzen bleiben musste, wenn der Melder der anderen losging. Das hat mich jedes Mal in den Fingern gejuckt, auch mit zum Einsatz zu gehen.

Was würdest du jemandem sagen, der überlegt, zur Feuerwehr zu kommen?2023-04-17T10:01:12+01:00

Einfach vorbeikommen und mal mitmachen, schaden tut es nicht. Wir können wirklich alle brauchen, ob sie technisch oder eher in Verwaltungsangelegenheiten begabt sind, oder auch gar nichts mit der Feuerwehr am Hut haben. Wir finden für jeden eine Aufgabe.

Was machst du, wenn du nicht bei der Feuerwehr bist?2023-04-17T10:01:34+01:00

Ich bin im Musikverein und mache noch Leichtathletik nebenher.

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