Weinheim
MEINE HEIMAT
Alterskamerad
FUNKTION
61 Jahre
ENGAGEMENT
Rentner
BERUF
BERND D.
MEINE
GESCHICHTE
Mit 65 Jahren ist noch lange nicht Schluss! Denn auch für unsere Alterskameraden haben wir zahlreiche Aufgaben.
Zu meiner aktiven Zeit habe ich selbst viele Einsätze miterlebt und eine großartige Laufbahn nehmen dürfen. Unter anderem war ich Atemschutzgeräteträger, Gruppenführer und Zugführer. Zeitweise war ich sogar stellvertretender Landesobmann des Landesfeuerwehrverbandes. Es freut mich heute noch, dass ich dieses Vertrauen entgegengebracht bekommen habe. Heute bin ich Kreisobmann unseres Verbandes und Alterskamerad in der Feuerwehr Weinheim.
Eines hat mir meine Laufbahn gezeigt: Das ehrenamtliche Engagement bei der Feuerwehr ist eine unglaubliche Bereicherung für das eigene Leben!
„Auch in der Altersabteilung sind wir füreinander da.“
Der Gedanke wurde geboren, als ich sieben, acht Jahre alt war. Ich habe damals in meinem Heimatort einen Großbrand miterlebt, ab diesem Zeitpunkt war ich sehr fasziniert von der Arbeit der Feuerwehr. Da kam mir zum ersten Mal der Gedanke, dass ich später auch einmal Feuerwehrmann werden möchte.
Damals konnte man allerdings erst mit 18 Jahren zur Feuerwehr; kurz vor meinem Geburtstag bin ich in Gölshausen bei Bretten in die Wehr eingetreten. Durch die Heirat bin ich umgezogen nach Lützelsachsen, das mittlerweile ein Stadtteil von Weinheim ist. Durch die Reform und den Zusammenschluss der Wehren gab es auch bei uns Spannungen, aber nach nun fast über 30 Jahren bilden auch die Alterskameraden eine Einheit.
In den Einsätzen war ich als Atemschutzgeräteträger, Gruppenführer und Zugführer tätig. Von 1974 bis 1978 habe ich erfolgreich die Leistungsabzeichen in Bronze, Silber und Gold absolviert. Darüber hinaus war ich acht Jahre lang stellvertretender Stadtbrandmeister in Weinheim sowie sieben Jahre lang Abteilungskommandant in Lützelsachsen. Danach habe ich mich auf Kreisebene als stellvertretender Verbandsvorsitzender des Rhein-Neckar-Kreises engagiert sowie als stellvertretender Landesobmann des Landes Baden-Württemberg. Aktuell übe ich, seit 2008, das Amt des Kreisobmanns des Verbandes aus.
Bei meinem ersten Einsatz war ich noch nicht ganz 18 Jahre alt. In unserem Dorf gab es einen Hühnerstall, in welchem kleine Kücken mit Heizlampen gebrütet wurden. In diesem Stall hat sich ein Feuer ausgebreitet, bei dem ich geholfen habe, zu löschen.
Oft sind es die Großbrände, die einem in Erinnerung bleiben. Zum Beispiel gab es einen Großbrand einer Bauerei in der Ortsmitte, bei welchem viele Tiere ums Leben gekommen sind. Das ist natürlich sehr tragisch, gehört aber leider auch zu unserem Einsatzgeschehen. Ein anderer Großeinsatz war bei der Firma Naturin, bei der zahlreiche Wehren zur Unterstützung angerückt sind.
Die Feuerwehr ist eine Institution, die für den Nächsten da ist. Sei es bei einem Brand oder sonstigen Dingen. Zudem sind Zusammengehörigkeitsgefühl und Kameradschaftspflege bei uns sehr wichtig. Jeder sollte sich in irgendeiner Weise ehrenamtlich engagieren, um der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Egal, ob bei der Feuerwehr oder einer anderen Institution.
Man muss beim Einsatz zusammenarbeiten. Es dürfen sich kein Neid oder Spannungen innerhalb einer Gruppe bilden, das wäre schädlich. Im Einsatz muss sich jeder auf den anderen verlassen können, das ist der Haupttenor.
Wenn die Person der Meinung ist, dass sie dieser Sache gewachsen ist, sollte man es einfach ausprobieren. Meiner Meinung nach ist es eine unheimliche Bereicherung für das spätere Leben, was man bei der Feuerwehr lernt und erfahren kann.
Im Alter von 65 Jahren wird man Alterskamerad. Die Weinheimer Altersabteilung ist insgesamt ungefähr 100 Mann stark. Bei uns steht vor allem die Kameradschaftspflege im Vordergrund, zum Beispiel organisieren wir Treffen und Ausflüge. Bereits zwei Mal haben wir gemeinsam über das verlängerte Pfingstwochenende das Feuerwehrhotel in Titisee besucht. Es liegt uns auch sehr am Herzen, die Witwen der verstorbenen Feuerwehrmänner bei den Alterskameraden einzubinden. Daneben unterstützen wir die Jugendfeuerwehr, beispielsweise bei Zeltlagern, und die aktive Wehr, beispielsweise bei dem Tag der offenen Tür.